Die Erfolgsgeschichte fortschreiben
TuS-Vorstand setzt bei Bürgerversammlung auf Pachtverlängerung und mehr Engagement im Verein
Der Andrang war groß am Dienstagabend in der Aula der Grundschule Haste. Die Bestuhlung reichte bei weitem nicht aus für die mehr als 250 Interessierten, Freunde und Mitglieder des TuS Haste. Die Älteren waren sich einig, dass es wohl eine ähnlich große Bürgerversammlung bis dato in Haste nicht gegeben haben dürfte.
Klaus Jordan, stellvertretender Vorsitzender des TuS Haste, stimmte das Publikum zu Beginn der Veranstaltung auf die aktuelle Situation des Vereins ein.
Die Zielsetzungen des neuen Vorstandes in 2013 um Oliver Klages und Christian Gerding waren insbesondere darauf ausgerichtet, mit einer Pachtverlängerung über 2024 hinaus den Standort Osterhauskampfbahn für den TuS zu sichern. Über ein erweitertes attraktives Sportangebot konnten die Mitgliederzahlen von 589 in 2013 auf über 760 in 2018 gesteigert werden.
Dank eines höheren Beitragsaufkommens, vermehrten Einnahmen aus wiederkehrenden Großveranstaltungen wie dem Osterfeuer, dem Haster Volkslauf, der Sportwerbewoche sowie vieler kleiner Einzelaktivitäten weist der TuS heute eine stabile Finanzlage auf, die zukünftig notwendige Investitionen wie den Neubau des Kunstrasens ermöglichen.
Klaus Jordan stellte im Weiteren heraus, dass diese positive Entwicklung nur durch das starke Engagement des Vorstandes, der Obmänner/Abteilungsleiter und Trainer sowie engagierter Helfer möglich sei.
Doch die wachsende Größe des Vereins stellt den TuS zunehmend vor Herausforderungen. Die vielen und insbesondere verantwortlichen Aufgaben lasten häufig auf Schultern weniger, die diese kaum noch ehrenamtlich bewältigen können. Hier benötigt es mehr Menschen, die sich stärker engagieren.
Klaus Jordan appellierte abschließend an das Publikum, sich in die mit „Ich pack beim TuS mit an“ betitelten Listen einzutragen, um eine Bereitschaft zum Mitwirken im Verein zu signalisieren. Der Vorstand wird im Nachgang mit jedem, der sich eingetragen hat, in einem persönlichen Gespräch ein individuelles Engagement für den TuS ausloten und abstimmen.
Die größten Herausforderungen des Vereins sind augenblicklich die Neubesetzung der Posten des 1. Vorsitzenden und des Geschäftsführers für die kommende Amtsperiode sowie weiter der auslaufende Pachtvertrag in 2024. Schon vor Beginn der letzten Amtsperiode hat der 1. Vorsitzende Oliver Klages intern klar kommuniziert, sich aus privaten Gründen nicht zur Wiederwahl in 2019 zu stellen. Geschäftsführer Christian Gerding wird aus beruflichen Gründen nicht erneut kandidieren. Beide wollen jedoch bis zum ihrem Ausscheiden Mitte 2019 gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des TuS Haste stellen. Erklärte Ziele bis dahin sind die Verlängerung des Pachtvertrages und natürlich das Küren geeigneter Nachfolger für die freiwerdenden Vorstandsposten.
Die Verhandlungen zur Pachtverlängerung zwischen dem Verpächter Karl Osterhaus und der Stadt Osnabrück brachten kein Ergebnis. Karl Osterhaus hat sich nun entschieden, seinen 4 Kindern bis Ende 2018 sein Eigentum per Gründung einer GbR zu überschreiben. Diese GbR will im ersten Halbjahr 2019 zu neuen Vertragsverhandlungen an den Verein herantreten. Eine optimistisch stimmende Perspektive, die dem TuS Haste die Zukunftsfähigkeit mit dem lang ersehnten Neubau des Kunstrasens ermöglichen kann.
Dieser 30 Jahre alte Kunstrasen ist seit Oktober 2018 infolge eines teilweise schadhaften Belages nicht mehr für den Spielbetrieb im Fußball nutzbar (Training findet dort statt). Da auch der noch deutlich ältere Rasenplatz infolge nicht mehr funktionstüchtiger Dränagen bei schon geringen Niederschlägen schnell vernässt, stellt sich der mit 18 Mannschaften drittgrößten Fußballabteilung der Stadt eine existentielle Herausforderung. Ohne Pachtverlängerung wird es dann schon bald keinen Fußball inmitten von Haste mehr geben!
Offen, ehrlich und immer fair ging es in dem von Erhard Fricke vom Bürgerverein gekonnt geleiteten Dialog zwischen Vorstand, Stadt, Interessierten und Mitgliedern zu. Stadt und Verein sehen ihre Hausaufgaben als erledigt. Auch die Mitglieder wollen für ihren Verein kämpfen und zeigten Geschlossenheit.
Diese in der Größenordnung bislang einmalige Bürgerversammlung in Haste gibt Anlass zum Optimismus. Mehr als 250 Menschen aus Haste und Umgebung haben mit ihrem Kommen nicht nur Interesse sondern auch Solidarität bekundet. Das lässt hoffen, mehr Menschen für die anstehenden Herausforderungen beim TuS Haste zu gewinnen und die Erfolgsgeschichte des Vereins fortzuschreiben.
