Was wird aus der „Sportanlage Osterhaus“?

Mit dieser Frage beschäftigt sich intensiv eine im letzten Jahr gegründete Initiative von Mitgliedern des TuS Haste 01. Die Verhandlungen um den im Jahr 2024 auslaufenden Pachtvertrag der Sportfläche an der Bramstraße laufen laut Herrn Beckermann (1. Stadtrat Stadt Osnabrück) „nicht einfach“.

Die fehlende Perspektive, der damit zusammenhängende Reparatur- und Investitionsstau wird immer mehr zur Zerreißprobe des Vorstandes und der vielen ehrenamtlichen Trainer und Unterstützer im Verein. Der zermürbenden Situation zum Trotz wird beim TuS Haste 01 tagtäglich großartige Arbeit geleistet. Gerade in dieser verrückten „Covid-Zeit“ können wir Kindern und Jugendlichen, aber auch allen anderen Mitgliedern den dringend benötigten „Spiel- und Bewegungs- sowie Begegnungs-Raum“ anbieten – den alle so schmerzlich vermisst hatten.

 

Vor über einem Jahr organisierte die Initiative „Gemeinsam für den TuS“ eine Unterschriftenaktion, um auf die schwierige Situation des Vereins aufmerksam zu machen. Mit einem eindringlichen Appell für den Erhalt der Sportstätte überreichten wir die Unterschriften an Familie Osterhaus und die Stadt Osnabrück.

In einem Antwortschreiben auf unseren Erinnerungsbrief (höfliche Nachfrage am 26.06.2020) an beide Verhandlungspartner, bekamen wir von Familie Osterhaus die Information, dass im Juni der Stadt Osnabrück „… ein attraktives Angebot vorgestellt wurde“ und dass Familie Osterhaus „verhalten optimistisch“ sei „eine Lösung im Sinne des TuS finden zu können“. Durch die Phrase „Der Ball liegt gerade bei der Stadt“ liegt der Gedanke nahe, dass es vielleicht hinter den Kulissen um weit mehr gehen könnte, als nur um den Fortbestand des Vereins.

Trotz vieler guter Gespräche mit der Familie Osterhaus und der Stadt Osnabrück ist eine Lösung für die vielen Sportler/innen und für den Stadtteil Haste noch immer nicht in Sicht. Wir wünschen uns mehr Transparenz und eine schnelle Entscheidung für oder auch gegen den Standort! Wir wollen uns jetzt und in Zukunft voll auf die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen sowie auf unsere soziale Verantwortung im Stadtteil konzentrieren. Denn nun wissen wir mehr denn je, wie wichtig diese Aufgaben sind.

Wir hoffen deshalb inständig, dass beide Verhandlungsparteien sich ebenfalls ihrer persönlichen, aber auch sozialen Verantwortung bewusst sind und eine Einigung im Interesse aller Parteien zeitnah finden werden.

 

Christian Vogler / Die Initiative „Gemeinsam für den TuS“

 

 

Offener Brief vom 26.06.2020:

 

Sehr geehrte Familie Osterhaus, sehr geehrter Herr Beckermann,

 

vor inzwischen mehr als einem Jahr haben wir Sie in der Sache „Pachtvertrag Anlage Osterhaus“ angeschrieben und um Klärung gebeten. Unterstützt wurde das Schreiben von mehr als 800 Personen, denen die Sportanlage vom TuS Haste 01 in Haste sehr am Herzen liegt.

In den Antwortschreiben sowohl von der Stadt, als auch von der Familie Osterhaus wurde uns zugesagt, uns über den aktuellen Stand zu informieren. Darum bitten wir Sie nun!

Ebenfalls möchten wir Sie noch einmal daran erinnern, dass Sie in Ihren Verhandlungen nicht nur den monetären Nutzen im Auge haben. Sondern wir bitten Sie dringend, auch die sozialen und stadtteilentwicklungspolitischen Aspekte zu berücksichtigen. Der Verein spürt jetzt schon, dass Mitglieder aufgrund der unsicheren Situation wechseln, bzw. sich lieber an einen Verein binden, der ihnen langfristig etwas bieten kann. Wir befürchten, dass Haste ein reiner „Wohnort“ wird, wenn der Sportplatz und gegebenenfalls auch der TuS Haste 01 im Zentrum von Haste wegfallen sollte. Die Menschen würden in andere Stadtteile fahren zum Sport machen. Das soziale Leben würde sich ebenfalls auslagern, da in Haste immer mehr Möglichkeiten wegfallen, sich zu treffen, gemeinsam etwas zu machen, sich zu begegnen. Gerade für Haste als ehemaliger sozialer Brennpunkt wäre das eine schwierige Entwicklung.

Wir bitten Sie, ermöglichen Sie uns bald eine Perspektive, damit dieser Sportplatz als das erhalten bleibt, wofür er schon vielen Generationen gedient hat.

Für Gespräche, Fragen und Unterstützung stehen wir sehr gerne zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen

 

Die Initiative „Gemeinsam für den TuS“

i.V. Dr. Katja Lehmberg, Christian Vogler